Verstopfung. Sie ist ein weit verbreitetes Leiden, von dem Millionen Menschen weltweit betroffen sind, doch viele sprechen ungern darüber. Tatsächlich leidet etwa jeder Vierte regelmäßig unter Verstopfung.<sup> 1</sup> Aber wodurch wird sie verursacht? Und warum betrifft sie manche Menschen stärker als andere? Die Antwort ist komplexer, als man vielleicht denkt.
Was trägt zu Verstopfung bei?
Verstopfung bedeutet mehr als nur seltenen Stuhlgang – sie wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter Magensäuremangel, Stress, hormonelle Schwankungen und die Ernährung. Da sie oft sehr individuell ist, hilft nicht jede Maßnahme bei jedem. In diesem Artikel gehen wir den verschiedenen Ursachen von Verstopfung auf den Grund, erklären, warum sie so persönlich ist, und stellen Ihnen einige saisonale Strategien vor, insbesondere für den Frühling, mit denen Sie Ihre Verdauung unterstützen können.
1. Niedriger Magensäurespiegel
Viele Menschen wissen nicht, dass Verstopfung mit einem Mangel an Magensäure zusammenhängen kann. Magensäure spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung von Nahrungsmitteln, insbesondere von Proteinen, und regt die Peristaltik an, die wellenartigen Muskelkontraktionen, die die Nahrung durch den Verdauungstrakt transportieren. Bei zu wenig Magensäure wird die Nahrung nicht richtig verdaut, was zu Blähungen, Völlegefühl und Verstopfung führen kann.²
Was Sie dagegen tun können : Sie können vor den Mahlzeiten kleine Mengen Apfelessig oder Zitronenwasser ausprobieren, um die Magensäureproduktion auf natürliche Weise anzuregen. Wenn Sie vermuten, dass ein Mangel an Magensäure vorliegt, sollten Sie vor drastischen Änderungen immer mit einem Arzt oder einer anderen medizinischen Fachkraft sprechen.
2. Stress
Stress ist ein erheblicher Störfaktor für das Verdauungssystem. Die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion des Körpers priorisiert die Energieversorgung von Gehirn und Muskeln und lenkt diese oft vom Darm ab. Dies kann die Verdauung verlangsamen und zu Verstopfung führen. Chronischer Stress kann mit der Zeit die Darm-Hirn-Achse stören und Verstopfung zu einem langfristigen Problem machen.
So können Sie dem entgegenwirken: Stressreduzierende Aktivitäten wie Yoga, tiefes Atmen und Achtsamkeitsmeditation können helfen, den Darm zu entspannen und eine gesunde Verdauung zu fördern. Da der Frühling eine Zeit der Erneuerung ist, bietet es sich an, das wärmere Wetter für tägliche Spaziergänge im Freien zu nutzen. Frische Luft und ein ausgiebiger Spaziergang sind eine natürliche Methode , Stress abzubauen und die Verdauung anzuregen.
Im folgenden Video gibt Julia Davies wertvolle Einblicke, wie sich Stress auf die Darmgesundheit auswirkt.
3. Ernährungsfaktoren
Eine ballaststoffarme oder stark verarbeitete Ernährung ist eine der häufigsten Ursachen für Verstopfung. Ballaststoffe erhöhen das Stuhlvolumen und fördern die Darmtätigkeit. Bei zu wenigen Ballaststoffen kann der Stuhl hart und schwer auszuscheiden sein.
So gehen Sie damit um: Der Frühling bietet eine Fülle an frischem Obst und Gemüse, wie Blattgemüse, Beeren und Artischocken, die alle reich an Ballaststoffen sind. Führen Sie Ballaststoffe schrittweise in Ihre Ernährung ein, um Ihren Verdauungstrakt nicht zu überlasten, und trinken Sie ausreichend Wasser, damit die Ballaststoffe ihre Wirkung optimal entfalten können. <sup>5,6</sup>
4. Hormonelle Ungleichgewichte
Hormone haben einen erheblichen Einfluss auf das Verdauungssystem. Insbesondere Schilddrüsenfunktionsstörungen können zu Verstopfung führen. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führt häufig zu einer trägen Verdauung, wodurch der Stuhl langsamer durch den Darm wandert. Auch Schwankungen des Östrogen- und Progesteronspiegels während des Menstruationszyklus können den Stuhlgang beeinflussen.
Was Sie dagegen tun können: Bei Verdacht auf hormonelle Ungleichgewichte ist ein Gespräch mit Ihrem Arzt unerlässlich. Eine nährstoffreiche, ausgewogene Ernährung und Stressmanagement können jedoch auf natürliche Weise dazu beitragen, den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten. 7
5. Dehydrierung
Zu wenig Wasser zu trinken kann zu Dehydrierung führen, was wiederum den Stuhl hart und die Stuhlentleerung erschwert. Unser Körper benötigt ausreichend Wasser, um Giftstoffe auszuspülen und eine reibungslose Verdauung zu gewährleisten.
So können Sie dem entgegenwirken: Nutzen Sie im Frühling das wärmere Wetter, um mehr Wasser zu trinken. Beginnen Sie Ihren Tag zum Beispiel mit einem Glas warmem Zitronenwasser – das spendet nicht nur Flüssigkeit, sondern regt auch sanft Ihre Verdauung an . Auch Kräutertees wie Pfefferminz- oder Ingwertee können wohltuend für den Verdauungstrakt sein.
6. Bewegungsmangel
Bewegungsmangel ist ein weiterer häufiger Faktor, der zu Verstopfung beiträgt. Bewegung regt die Darmmuskulatur an und fördert so einen regelmäßigen Stuhlgang.
Was Sie dagegen tun können: Da die Tage länger und die Temperaturen höher werden, sollten Sie Aktivitäten im Freien wie Spazierengehen, Radfahren oder Gartenarbeit in Betracht ziehen. Diese Aktivitäten können die Darmperistaltik anregen und einen regelmäßigen Stuhlgang fördern. 9,10
Warum Verstopfung so individuell ist?
Kein Verdauungssystem gleicht dem anderen, und die Ursachen von Verstopfung können von Person zu Person stark variieren. Beispielsweise kann ein Auslöser wie Stress bei einer Person Verstopfung hervorrufen, ohne dass dies bei einer anderen Person dieselbe Wirkung hat. Darüber hinaus spielen individuelle Lebensstilfaktoren, genetische Veranlagung und der allgemeine Gesundheitszustand eine entscheidende Rolle dabei, wie der Körper auf diese verschiedenen Auslöser reagiert.
Deshalb ist es unerlässlich, Verstopfung ganzheitlich zu betrachten und die vielfältigen Faktoren zu berücksichtigen, die zu dem Problem beitragen können. Ein individueller Ansatz, der Faktoren wie Ernährung, Stress, Flüssigkeitszufuhr und Aktivitätsniveau einbezieht, ist oft der effektivste Weg, das Problem anzugehen. <sup>11 </sup>
Denken Sie daran: Wenn Ihre Verstopfung anhält oder erhebliche Beschwerden verursacht, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um zugrunde liegende Erkrankungen auszuschließen.