Sowohl MARCoNS (multiresistente koagulasenegative Staphylokokken) als auch Schimmelpilzbelastung in der Umwelt werden zunehmend als Auslöser chronischer Entzündungen und Immunstörungen anerkannt. Obwohl sie unterschiedlichen Ursprungs sind, treten diese beiden mikrobiellen Faktoren häufig gemeinsam bei Personen mit anhaltenden Entzündungssymptomen der Nasennebenhöhlen, der Atemwege oder systemischen Entzündungssymptomen auf.
MARCoNS: Antibiotikaresistente Bakterien mit systemischen Auswirkungen
Was sind MARCoNS?
MARCoNS sind ein Subtyp der koagulasenegativen Staphylokokken (CoNS), die die Nasengänge besiedeln und gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Obwohl CoNS im Allgemeinen zur normalen Hautflora zählen, ändert sich ihre Rolle, wenn sie Resistenzen entwickeln und Biofilme bilden – dichte Bakterienansammlungen, die an Schleimhautoberflächen haften und der Beseitigung widerstehen.
Bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen bilden MARCoNS Biofilme, die gegen Antibiotika resistent sind und das Immunsystem dauerhaft aktivieren können, was zu Symptomen führt, die weit über die Nasenhöhle hinausgehen.
Schadensmechanismen:
MARCoNS kann das Melanozyten-stimulierende Hormon (MSH) unterdrücken, ein Neuropeptid, das an der Regulierung von Entzündungen und Immunfunktionen beteiligt ist. Niedrige MSH-Werte sind mit folgenden Symptomen assoziiert:
- Chronische Müdigkeit
- Hormonelle Dysregulation
- Schlafstörungen
- Anhaltende Schmerzsyndrome
Diese Unterdrückung kann zu einer chronischen Entzündungsreaktion beitragen, insbesondere bei Personen, die einer anhaltenden Exposition gegenüber Umweltfaktoren wie Schimmelpilzen ausgesetzt sind.
Schimmel: Ein Umweltstörer, der mehrere Systeme beeinträchtigt
Mehr als nur ein Allergen:
Die Belastung durch Schimmelpilze in Innenräumen ist nicht nur ein Auslöser für Asthma und Allergien; sie kann auch komplexe Immunreaktionen auslösen und zu entzündlichen Symptomen in mehreren Organsystemen beitragen, insbesondere bei genetisch oder immunologisch anfälligen Personen.
Gut dokumentierte Auswirkungen auf die Atemwege umfassen:
- Erhöhtes Risiko für Asthma im Kindesalter
- Chronische Rhinosinusitis und Bronchialentzündung
- Verschlechterung bestehender Atemwegserkrankungen
Studien haben signifikante Zusammenhänge zwischen Feuchtigkeit und Schimmel in Innenräumen und einem erhöhten Risiko für Asthma, Husten und pfeifende Atemgeräusche sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen festgestellt.
Systemische Auswirkungen:
Eine langfristige Exposition gegenüber Mykotoxinen (Giftstoffen, die von bestimmten Schimmelpilzarten produziert werden) wird mit folgenden Erkrankungen in Verbindung gebracht:
- Neurologische Symptome
- Stimmungsstörungen
- Chronische Müdigkeit
- Immunologische Dysregulation
Obwohl nicht alle Personen, die Schimmelpilzen ausgesetzt sind, systemische Symptome entwickeln, berichten diejenigen, die Symptome entwickeln, häufig von anhaltender Müdigkeit, kognitiven Funktionsstörungen und Entzündungsmarkern, die auf eine Aktivierung des Immunsystems hinweisen.
Der Zusammenhang zwischen MARCoNS und Schimmel: Ein Teufelskreis
Obwohl MARCoNS und Schimmelpilze unterschiedliche Naturstoffe sind, deuten Forschung und klinische Beobachtung darauf hin, dass sie häufig gemeinsam auftreten und sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken:
- Schimmelpilzbelastung kann die Schleimhautimmunität stören, die natürlichen bakteriellen Abwehrmechanismen beeinträchtigen und die Besiedlung mit MARCoNS ermöglichen.
- MARCoNS wiederum können Entzündungen aufrechterhalten oder verschlimmern, selbst nachdem Schimmelpilze in der Umgebung beseitigt wurden.
- Dieses dynamische Zusammenspiel kann zum Chronic Inflammatory Response Syndrome (CIRS) beitragen, einer Erkrankung, die mit Immunfunktionsstörungen, Müdigkeit und kognitiven Symptomen nach Schimmelpilz- oder Biotoxinbelastung einhergeht.
Was Sie tun können
- Prüfen Sie Ihre Umgebung – achten Sie auf Anzeichen von Feuchtigkeit, Wasserschäden oder sichtbaren Schimmel. Selbst versteckter Schimmel hinter Wänden kann Sporen und Mykotoxine in die Luft abgeben.
- Lassen Sie sich testen – Eine Nasen-Rachen-Abstrichkultur kann eine MARCoNS-Besiedlung aufdecken, insbesondere bei Patienten mit chronischer Sinusitis oder Symptomen einer systemischen Entzündung.
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Sowohl die Umwelt als auch das Mikrobiom berücksichtigen – eine wirksame Behandlung erfordert oft:
- Umweltsanierung von Schimmel
- Anwendung von Nasensprays oder Biofilm-Disruptoren (unter Anleitung)
- Immununterstützende Therapien, insbesondere bei niedrigem MSH-Spiegel oder anhaltender Entzündung
- Eine ganzheitliche Betrachtungsweise ist wichtig : Die Behandlung von MARCoNS ohne Berücksichtigung der Schimmelpilzbelastung – oder umgekehrt – kann zu anhaltenden Symptomen oder einem Wiederauftreten der Erkrankung führen. Diese Probleme hängen oft miteinander zusammen und profitieren von einem vielschichtigen Ansatz.
Fazit
MARCoNS und Schimmelpilze sind nicht nur isolierte Probleme der Nase oder der Wohnung – sie sind starke mikrobielle Stressfaktoren, die die Immunfunktion beeinträchtigen, chronische Entzündungen auslösen und die Lebensqualität erheblich mindern können. Durch das Verständnis ihrer unterschiedlichen Rollen und Wechselwirkungen können Betroffene und Ärzte gezieltere und wirksamere Maßnahmen ergreifen.